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EU-Plastikrichtlinie: weg von der Einweg- hin zur Mehrwegkultur

VKU unterstützt Entscheidung

24.11.2018

Quelle:Verband kommunaler Unternehmen (VKU)

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt den Beschluss des Europäischen Parlaments zur Plastikrichtlinie. Das Parlament stimmte heute in Straßburg dafür, EU-weit Plastik zu reduzieren, um Umwelt und insbesondere Meere zu schützen. Der VKU begrüßt die Initiative mit Nachdruck und fordert weitergehende Maßnahmen, speziell gegen Mikroplastik.

Sensibilisierungsmaßnahmen wie etwa die Woche der Abfallvermeidung, die dieses Jahr wieder im November stattfindet, seien sehr wichtig, reichten aber nicht, so der VKU weiter. Die VKU-Mitglieder beobachten, dass mit dem Food-to-go-Trend zunehmend mehr Einwegverpackungen in Umlauf geraten und dann auf Straßen Parks, Flüssen und schließlich in den Meeren landen.

Entsorgen müssen den Müll die kommunalen Betriebe. Das kostet Geld, das alle Bürger über die Straßenreinigungsgebühren zahlen. Ob Zigarettenstummel, Coffee-to-go-Becher oder die Verpackungen der Systemgastronomie: Es ist nur folgerichtig, dass sich diejenigen, die den Müll in Verkehr bringen, auch an der Entsorgung oder Straßenreinigung beteiligen müssen.

Der VKU unterstützt auch, dass das so genannte „oxo-abbaubare Plastik“ verboten werden soll. Viele Hersteller preisen ihre Produkte als leicht abbaubares ‚Bioplastik‘ an. Die Verbraucher glauben dann, dass genau dieses Plastik ähnlich biologisch abbaubar ist wie eine Bananenschale. Das ist aber nicht der Fall. Die Folgen davon: Alle möglichen Arten von Plastik landen im Biomüll. Das bereitet den Anlagenbetreibern große Probleme – und gefährdet letztlich den ökologischen Nutzen der Biosammlung. Außerdem können auch diese Stoffe zu Mikroplastik werden, die in unseren Gewässern landen.

Ebenso den Vorschlag, dass die Mitgliedsstaaten die Einführung von Pfandsystemen von Flaschen prüfen sollen, begrüßt der VKU: „Pfandsysteme für Flaschen sind hervorragende Mittel, um die Plastikflut einzudämmen. In Deutschland haben wir zwar seit vielen Jahren ein solches System. Das wird aber mehr und mehr ausgehöhlt und unübersichtlicher: Einige Flaschen sind im Mehrwegsystem, einige sind Einwegflaschen. Manche haben ein Pfand, manche keins. Wer soll da noch durchblicken? Hier muss die Bundesregierung nachsteuern. Es gilt: Mehrweg ist besser als Einweg. Glas ist besser als Plastik.“