#wirfuerbio: Kein Plastik in die Biotonne

Vielen Biotonnennutzern ist es augenscheinlich nicht bewusst, dass sie selbst an der Quelle sind, um durch die sorgfältige Sammlung des Bioabfalls den natürlichen Nährstoffkreislauf zu fördern, Umweltbelastungen zu vermeiden und dabei die Kosten der Biotonne gering zu halten.

Der ZEW (Zweckverband Entsorgungsregion West) startet deshalb zusammen mit der AWA Entsorgung GmbH am 16. Januar 2020 die verbandsweite Informations- und Sensibilisierungskampagne „#wirfuerbio: Kein Plastik in die Biotonne (auch keine kompostierbaren Bioabfalltüten aus Kunststoff!) –  und kein Restmüll und kein Glas!“

Von links nach rechts: Hermann-Josef Ostlender (AWA), Siegfried Zehn (Stadt Eschweiler), Frank Wolff (AWA) und Wilfried Kohl (ZEW) vor einem Müllfahrzeug mit dem Kampagnenmotiv

Mit Großflächenplakaten, einem Radiospot, Tonnenaufklebern und weiterem Infomaterial startet die Kampagne in der Region Aachen und Düren.

Plakatwand Am Parir in Langerwehe

Die Städte Eschweiler und Düren führen in Kürze zusätzlich Kontrollen der Biotonnen durch. Ein grüner Anhänger an der Biotonne signalisiert: „Topp! Vorbildliche Sortierung und Befüllung! Vielen Dank!“. Einen gelben Anhänger erhält, wessen Biotonne Plastiktüten oder andere Fehlwürfe enthält, mit der Warnung, dass bei der nächsten Kontrolle die Tonne so nicht geleert wird.

Die rote Karte ist denjenigen Biotonnen vorbehalten, die offensichtlich als Restmülltonne missbraucht wurden. Diese Tonnen werden nicht geleert. Für derart fehlbefüllte Tonnen muss eine kostenpflichtige Leerung als Restabfall extra beantragt werden. Damit es nicht so weit kommt, stehen unsere Kolleg*innen der Abfallberatung telefonisch (02403 8766-353) per Mail (abfallberatung@awa-gmbh.de) und im Messenger auf facebook (www.facebook.com/AWAEntsorgungGmbH) mit Rat zur Seite. Zusätzliche Informationen zur Kampagne findet man unter www.wirfuerbio.de/AWA.

Im Rahmen der Kampagne „#wirfuerbio: Kein Plastik in die Biotonne (auch keine kompostierbaren Bioabfalltüten aus Kunststoff!)“ wollen ZEW und AWA zunächst die Bürger*innen für die wachsenden Probleme der Bioabfallaufbereitung sensibilisieren. Denn großen Anlass zur Sorge geben die zunehmenden Fehlwürfe in den Biotonnen der Region: Bei Untersuchungen der Anlieferungen des Bioabfalls in den Anlagen wurden bis zu 16% Plastiktüten, Verpackungen, Glas und Restabfälle festgestellt. Dieser untergemischte Fremdmüll kann nachträglich aus dem nassen und klebrigen Material maschinell nicht herausgeholt werden – und eine händische Sortierung in der Anlage ist schlicht nicht zumutbar und auch nicht zugelassen. Mit der Zerkleinerung und anschließenden Verarbeitung des Bioabfalls gelangen so Plastikfetzen, Glasscherben und andere Fremdanteile in den Kompost. Diese müssen mit großem Aufwand, hohen Kosten und erheblichem Verlusten an fertigem Kompost ausgesiebt werden.

Wieder mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gehört, dass in den Biotonnen der Region ein wertvoller Rohstoff eingesammelt wird – unser Bioabfall. Wir verarbeiten ihn im öffentlichen Auftrag zu Biogas und Kompost. Aus Biogas wird Energie gewonnen, der Kompost wird als Bodenverbesserer und Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt. Der Kompost muss dafür den strengen Kriterien der Bundesgütegemeinschaft Kompost genügen. Und unbedingte Voraussetzung für gute Kompostqualität ist, dass der Bioabfall bereits in der Küche und der Biotonne sorgfältig getrennt von anderem Müll gesammelt wird. Deshalb ist der ZEW zusammen mit uns zuversichtlich, durch die Informationskampagne eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Das wachsende Umweltbewusstsein vor allem der Jüngeren, so hoffen alle Beteiligten, kann dazu beitragen, die Biotonne wieder zu einer „Bio-Wertstofftonne“ zu befördern.